Weil der Junge gut malen konnte, lernte er Technischer Zeichner. Das war damals so, in meiner kleinen Heimatstadt, im mittleren Schwarzwald. Bis auf das Skizzieren hatte diese Bildungsmaßnahme jedoch genauso wenig mit der Malerei zu tun, wie das anschließende Ingenieur- und das darauf folgende Pädagogikstudium.
Die eher technisch orientierte Ausbildung behinderte jedoch nicht mein großes Interesse für die bildenden Künste. Formen und Farben und die Möglichkeit, mit diesen beiden Elementen zu experimentieren faszinierten mich in zunehmenden Maße. Durch intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Techniken und Stilrichtungen, sowohl als Autodidakt wie auch in diversen Akademien und Kursen, wurden meine Neugier und mein Tatendrang verstärkt.
Die Jahrtausendwende leitete dann auch die Wende von der Theorie zur Malpraxis ein. Diese war alsdann Ausgleich für meine erfüllende aber anstrengende berufliche Tätigkeit als auch Quelle schöpferischer Impulse für eine spontane Kreativität. Heute spielt die Malerei eine zentrale Rolle in meinem Leben. War es vorher ein Suchen und Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Techniken und Stilen, so ist es heute das emotional gesteuerte Schaffen überwiegend abstrakter oder abstrahierter Bilder, was mich bewegt. In gewissem Sinne ist jeder Maler ein Autodidakt, wenn er seine eigene Ausdrucksweise finden und erschaffen will und die Themen seiner Werke definiert.
Meine Bilder sind Ausdrucksformen meiner Gedanken. wenngleich sie dem Betrachter genügend Freiraum für eigene Interpretationen und spontane Eindrücke lassen. Dabei ist es weniger das fertige Bild als vielmehr der Prozess des Entstehens, der für mich emotional bedeutsam ist. Die Ideen zu den Bildern entstehen auf Reisen, in der Natur und auch in geselligen Runden. Ausgehend von einer Skizze werden in vielen Schichten Farben und Formen spontan gesetzt. Spannungsfelder werden aufgebaut und intuitiv durch angedeutete Linien unterstützt. Es fasziniert mich, Farben abzuwandeln, ineinander übergehen zu lassen, ihnen durch die Beimischung von Sand Struktur zu verleihen, mit ihnen und ihrer Wirkung zu „spielen“. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, einer weißen Leinwand in oftmals vielen Sitzungen ein eigenes „Leben“ zu verleihen.
In den vergangenen Jahren sind so viele Werke entstanden und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert worden.